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Presse

Berlin, 27.10.2012
Einheit des Verschiedenen
Im EDEN***** zeigen Riki von Falken und Naim Syahrazad ihr Duett „ECHO“
“ECHO. It‘s just a temporary thing.”
Ein Raum wie ein asiatisches Sushi-Restaurant. Auf dem Boden des EDEN*****, der
Pankower Edel-Spielstätte des Dock 11, sind über 100 weiße Teller geometrisch
penibel in Reihen angeordnet. Davor und dahinter liegt weiteres Geschirr malerisch
verteilt. Auch der zur Hälfte schwarz und weiß ausgekleidete Raum zeigt auf hellem
Grund im Großvideo das geschäftige Treiben in der Küche einer Gaststätte, dann
Speisende auch. Zum Rattern eines Zuges treten sie gemeinsam vor das Video, Riki
von Falken, die seit 1981 bereits mit Stücken in Berlin wirkt, und der junge Naim
Syahrazad aus Malaysia. Kennengelernt haben sie einander bei mehreren Gastunterrichten
in Kuala Lumpur und bemerkt, dass beider Auffassungen von Raum und
Tanz so weit entfernt nicht sind. Als Folge gemeinsamen Wollens entstand das Duett
„ECHO. It’s just a temporary thing“. Es verarbeitet, was jeder an ganz Eigenem einbringt,
und addiert, was er vom anderen gelernt hat, gewissermaßen als Echo auf den
Dialogpartner. Riki von Falken steht eher für die streng reduzierte, bisweilen spröde
Bewegung als Konzentrat langer Recherche, Naim Syahrazad hat modernen Tanz
studiert, aber auch traditionelle malaiische, indische und chinesische Techniken, beherrscht
ebenso malaiische Kampfkunst. Eine spannende Begegnung.
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Auszeichnung

Wilms-Neuhaus-Preis 2015

Laudatio von Katrin Bettina Müller
 
Liebe Riki, liebe Frau Neuhaus, liebe Gäste
Riki von Falken hat mir einen Brief geschrieben im Dezember. Dem lagen drei Fotokopien mit  unterschiedlichen Ansichten einer Skulptur von Eva Hesse bei, „one more than one“, die jenem Stück, aus dem wir gerade einen Ausschnitt gesehen haben, den Titel gegeben hat. Zwei Schnüre sieht man auf diesen Abbildungen aus zwei kreisrunden Öffnungen hängen, die aus Papiermachée an der Wand angebracht sind; lose hängen die Schnüre herab und kringeln sich ein wenig am Boden. Auf jeder Abbildung verlaufen sie anders im unteren Teil, kreuzen sich, berühren sich, winden sich umeinander. Das ist eine äußerst lapidare Einladung an den Zufall, mitzuspielen und sichtbar zu werden in der Form der Skulptur, die in dieser Offenheit und Reduziertheit 1967 eine Sensation war für die Lösung der Skulptur vom Festgefügten. Riki von Falken ist eine Bewunderin von Eva Hesse, grade wegen dieser unangestrengten Offenheit. Deren Kunst ist eine Einladung an das Hier und Jetzt, jeweils einzutreten in dasWerk. Und das geschieht auch im Werk der Choreografin.

 
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